Blasenentzündung – Warum ist Prophylaxe so wichtig?
Statistisch gesehen leidet jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben an einer Blasenentzündung (Zystitis). Doch damit nicht genug: Ist Frau einmal an einer Blasenentzündung erkrankt, ist die Wahrscheinlichkeit einer wiederkehrenden Infektion ziemlich hoch. Besteht die Möglichkeit sich zu schützen? Wo fängt man sich die Krankheitserreger ein?
Ist eine Blasenentzündung ansteckend?
Grundsätzlich ist eine Zystitis ansteckend. Sie kann durch Schmierinfektion, d.h. der indirekten Übertragung von Krankheitserregern, übertragen werden. Durch verunreinigte Oberflächen wie Türkliniken oder Toiletten kann eine Übertragung von Keimen durch die eigenen Hände in die Intimregion stattfinden. Das Ansteckungsrisiko lässt sich durch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen stark senken. Eine Infektion kann aber auch über Geschlechtsverkehr stattfinden. E. coli Bakterien können hier von der Haut um die Analregion in den Intimbereich übertragen werden und so eine Blaseninfektion auslösen.
Wie kann man einer Blasenentzündung vorbeugen?
Wie kann man sich am besten vor einer Ansteckung schützen, welche Prophylaxemöglichkeiten gibt es?
- Händewaschen: Regelmäßiges gründliches Händewaschen ist eine wichtige Schutzmaßnahme um das Risiko einer Ansteckung an Zystitis zu reduzieren. Dadurch schützen Sie sich selbst und andere.
- Wischrichtung beachten: Häufige Ursache eines Harnwegsinfekts ist falsche Toilettenhygiene. Durch eine Wischrichtung vom After zur Scheide gelangen körpereigene Darmbakterien wie E. coli in die Harnwege und verursachen dort oftmals Harnwegsinfekte. Deshalb ist es sehr wichtig, immer von vorne nach hinten zu wischen, also von der Scheide weg.
- Viel trinken – Blase spülen: Trinken Sie ausreichend. Mindestens 1,5 bis 2 Liter Mineralwasser oder ungesüßten Kräutertee am Tag sollten es sein. Durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr und dem dadurch zwangsläufig häufigerem Toilettengang werden die Harnwege verstärkt durchspült und das Anhaften von Keimen erschwert.
- Blase immer vollständig entleeren: Das vollständige Entleeren der Blasen verhindert, dass sich Keime dort einnisten können und einer Entzündung Vorschub leisten.
- Unterkühlung unbedingt vermeiden: Halten Sie sich warm. Eine Unterkühlung hat nämlich zur Folge, dass die Durchblutung reduziert wird und die Immunkräfte abnehmen.
- Toilettengang nach dem Verkehr: Nach dem Geschlechtsverkehr sollten Sie die Blase entleeren. Eingedrungene Krankheitserreger werden so direkt wieder ausgespült.
- Sanfte Reinigung: Hygiene ist wichtig. Achten Sie bei der Reinigung darauf eine milde Waschlotion zu verwenden, die die empfindliche Schleimhäute des Intimbereiches nicht angreift.
Was, wenn’s passiert ist?
Eine unbehandelte Blasenentzündung kann sehr unangenehme Folgen haben. Um das zu verhindern, sollte bereits bei den ersten Anzeichen umgehend gehandelt werden. Je schneller die Bakterien ausgespült werden, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit eine Antibiotikumsgabe verhindern zu können. Also trotz der Zunahme der unangenehmen Toilettengänge viel trinken und am besten den Unterleib warm halten. Außerdem werden häufig Phytopharmaka unterstützend eingenommen. Langjährig bewährt hat sich zur Unterstützung bei einem Harnwegsinfekt die Kombination aus Rosmarin, Liebstöckel und Tausendgüldenkraut.